Musik und Klang spielt(e) in Klöstern seit jeher eine bedeutende Rolle. Ob als Signal zu Tageszeiten, Ruf zu Zusammenkünften, zur meditativen Unterstützung oder als ein- oder mehrstimmiger Gesang. Dies verbindet Kloster- und Religionsformen weltweit.
In den Seminaren Choriner Kloster-Klänge wollen wir die Geschichte des Ortes und seine spirituelle Kraft auf klangliche Weise erforschen – Rhythmus, Geräusche, Töne erzeugen, ihnen lauschen sie zusammenfügen – Den Ort, uns selbst und die Mitmusizierenden wahrnehmen.
Alle Workshops und Seminare sind für Jugendliche und Erwachsene mit und ohne musikalische Vorkenntnisse geeignet.
Fragen und Anmeldung bitte bei Sven Ahlhelm: s.ahlhelm@kloster-chorin.org
Tickets können über den Online-SHOP des Klosters Chorin oder vor Ort erworben werden.
Übernachtungen sind im Kloster Chorin nicht möglich und auch nicht im Preis inbegriffen.
Diese Reihe wird gefördert mit Mitteln des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg.
Vergangene Seminare:
07. – 08. September 2024 | Sa 14–19, So 10–15 Uhr
Mein Herz will sich erfreuen
Ausgewählte Sommer- und Herbstlieder aus Mittelalter und Renaissance. Zweitägiges Seminar mit Burkard Wehner (VOX NOSTRA)
Wenn sich der Sommer dem Ende zuneigt und die Sonne das Kloster Chorin in goldene Farben taucht, ist dort eine ganz eigene Stimmung. Der Wandel in der Natur wird auch in den Liedern des Mittelalters und der Renaissance thematisiert. Der englische Kanon „Sumer is icumen in“ aus dem 13. Jahrhundert markiert den Anfang des Sommers und „Der Wald hat sich entlaubet“ aus dem Lochamer Liederbuch des 15. Jahthunderts markiert den Übergang zum Herbst. In den alten Klosterräumen und der schönen Umgebung des zauberhaften Klosters Chorin werden einfache ein- und mehrstimmige Lieder geprobt und gemeinsam unter der Leitung von Burkard Wehner (www.vox-nostra.com/seminare) gesungen.
06. / 07. April. 2024 | Sa 14–19, So 10–15 Uhr
CANTATE et JUBILATE – Klösterliche Jubelgesänge des Mittelalters Mit Burkard Wehner (VOX NOSTRA)
Im Kloster Chorin wurden im Mittelalter zu Ostern und am ersten Wochenende nach dem Osterfest viele Jubelgesänge der Mönche angestimmt. Die Freude über die spektakuläre Auferstehung Jesu von den Toten sind in den geistlichen Liedern für die Messfeiern und Stundengebete spürbar. Rund um dieses Hochfest sind im 13. Jahrhundert – vor allem bei den Zisterzienserinnen in Süddeutschland und der Schweiz – auch einfache, mehrstimmige Kompositionen in das klösterliche Musikleben miteingeflossen.
Eine Auswahl dieser Freudengesänge soll im Seminar erarbeitet und im ehemaligen Zisterzienserkloster Chorin unter der Leitung von Burkhard Wehner (www.vox-nostra.com/seminare) wieder zum Erklingen gebracht werden.
6./7. Mai 2023 | Sa 14–19, So 10–15 Uhr
weltliche und geistliche Gesänge aus Mittelalter und Renaissance
VERIS DULCIS IN TEMPORE – In der süßen Frühlingszeit
Mit Burkard Wehner (VOX NOSTRA)
In der Stille des Klosters Chorin sollen ein- und mehrstimmige Lieder aus Mittelalter und Renaissance erklingen, die den Frühling und den anbrechenden Sommer thematisieren.
Neben weltlichen Gesängen aus den berühmten Carmina Burana des 13. Jahrhunderts und einer Komposition von John Dowland für vier Stimmen steht im Marien-Monat Mai mit „Ave maris stella“ auch ein einfacher, aber ergreifender Hymnus der Zisterzienser aus dem 12. Jahrhundert auf dem Programm.
Burkard Wehner studierte Germanistik und Theologie sowie Musikwissenschaft. Er erforscht vor allem die Vokalmusik des Mittelalters und die Gesänge der ZisterzienserInnen, unterrichtet im Bereich Musiksoziologie und berät Ensembles mittelalterlicher Musik. Als Sänger ist er solistisch und mit dem Vokalensemble VOX NOSTRA über die deutschen Grenzen hinaus aktiv. Ihre liturgisch fundierten Konzertprogramme machen die geistliche Musiktradition Europas erlebbar.
(www.vox-nostra.com/seminare)
3. September 2023 | So 14–18 Uhr
Paukenschlag und Glockenspiel
Mit Michael Metzler
Michael Metzler nimmt uns mit in die Welt der Schlaginstrumente. Vor allem historische Spielweisen und Rhythmen sind sein Metier. Als Experte für barocke Perkussionsmusik erweckt er in Opern und Theatern Stürme und Gewitter zum Leben, reist mit internationalen Stars, in kleinen und großen Ensembles um die Welt und mischt die musikalischen Einflüsse vieler Kulturen zu eigenen Klangwelten. In seiner eigenen Werkstatt gießt Michael Metzler Glocken in unterschiedlichen Formen und Klangfarben.
In unserem Workshop werden einzelne Töne zu einer gemeinsamen musikalischen Erfahrung verschmelzen und mit dem Ort in Beziehung treten. Im Rahmen der Dauerausstellung im Kloster Chorin, befasste sich Michael Metzler mit den signalgebenden Klanginstrumenten des klösterlichen Lebens.
23./24. September 2023 | Sa 14–19, So 10–15 Uhr
Geistliche und weltliche Gesänge rund um das Thema Gesang und Wein
SONUS & VINUM – Klang und Wein
Mit Burkard Wehner
Inspiriert von den Weinbergen rund um das Kloster Chorin wurden für dieses Seminar Gesänge aus dem Mittelalter und der Renaissance ausgewählt, die sich mit dem Thema „Wein“ beschäftigen. „Istud vinum bonum vinum“ (Dieser Wein ist ein guter Wein) heißt es bereits in einem Gesang der berühmten Liedersammlung Carmina Burana aus dem 13. Jahrhundert und mit dem Lied „In taberna quando sumus“ (Wenn wir in der Schenke sitzen) aus der gleichen Sammlung erfahren wir, wie wild es in den Kneipen des Mittelalters zugegangen ist.
Aber auch im klösterlichen Kontext und in den Messfeiern der Zisterzienser spielt der Wein eine zentrale Rolle. Zum einen symbolisiert er das vergossene Blut Christi, welches die Menschheit erlösen soll und zum anderen ist die Wandlung von Wasser in Wein auf der Hochzeit zu Kana eines der einprägsamen Wunder, die Jesus bewirkt hat.
Als Musikwissenschaftler, erforscht Burkard Wehner vor allem die Vokalmusik des Mittelalters und die Gesänge der ZisterzienserInnen. Als Sänger ist er der Leiter des Vokalensembles VOX NOSTRA, das u.a. mit über 1000 Jahre alten gregorianischen Chorälen, uralten Psalmen und hypnotischen Gesängen der Hildegard von Bingen im In- und Ausland Konzerte gibt. (www.vox-nostra.com)
Teilnahme: 110 € / ermäßigt: 80 €
12. November 2023 | So 13–18 Uhr
Feld-Aufnahmen und Klanglandschaften
(Field Recordings + Soundscapes)
Mit Deniz Dilek (lev-Berlin)
Wind, der durch Ritzen pfeift, Schritte, die verhallen, Vogelzwitschern. Im Kloster Chorin sind viele unterschiedliche Klänge wahrzunehmen. Mit Aufnahmegeräten spüren wir Geräusche und Töne auf, halten sie fest und bringen sie anschließend mithilfe einer Musikapp in neue Zusammenhänge. So entstehen Klanglandschaften und elektroakustische Kompositions-Skizzen. Technologien mit einem Abstand mehrerer Jahrhunderte nehmen aufeinander Bezug und ermöglichen außergewöhnliche Erkenntnisse und Erfahrungen.
Deniz Dilek spielte als Gitarrist, Keyboarder und Sänger in diversen Rockbands, bevor er sich der experimentellen elektronischen Musik zuwandte.
Seine elektroakustischen Kompositionen berühren die Schnittstellen von Musik und Sprache, Kino und Surrealismus. Als Sound Designer produziert er Klänge für visuelle Medien und Produktdesign.
Darüber hinaus arbeitet er in den Kontexten von Improvisation und Live-Elektronik zusammen mit Instrumentalisten und Klangkünstlern. Er ist Mitgründer von lev, einem Berliner Musikerkollektiv, das sich mit der Vermittlung elektronischer Musikkultur an Lernende und Lehrende richtet.
(www.lev-berlin.de)
Teilnahme: 20 € / ermäßigt: 10 €
19. November 2023 | So 14–18 Uhr
Dhrupad – Nada Yoga
Einblick in die meditative Praxis des Klassischen indischen Dhrupad-Gesangs
Mit Beate Gatscha
Am Anfang war der Klang – und unsere Ohren können ihn wahrnehmen, sowohl im Inneren als auch im Äußeren. Tönen und Lauschen sind die grundlegenden Bausteine dieses universellen interaktiven Prinzips. Die Arbeit mit dem Klang basiert auf der alten vedischen Lehre des Klangyogas (Nada Yoga: Nada = Klang, Yoga = Einswerden)
Auch unsere Stimme erzeugt Klänge. Sie macht unseren Körper zum Instrument.
Die im Workshop vorgestellten Atem- und Stimmübungen geben einen Einblick in die Wurzeln der klassischen indischen Musik, speziell des altindischen Dhrupad – Gesangs, und helfen, die eigene authentische Stimme zu erfahren und zu entwickeln.
Beate Gatscha ist freischaffende Musikerin und Tänzerin, beschäftigt sich mit dem japanischem Taiko-Trommel-Stil, dem balinesischen Gender Wayang und der chinesischen Guqin. Die Kenntnisse asiatischer Musikkulturen inspirierten sie für zahlreiche interdisziplinäre und transkulturelle Tanz- und Musikprojekte zusammen mit Gert Anklam (Duo Liquid Soul) und mit Künstlern aus verschiedenen Kulturen, sowie für Workshops und Retreats.
Seit 2019 kuratiert und organisiert sie den Weltmusiksalon „Der fliegende Teppich“ zur Förderung interkultureller Projekte in Berlin. (www.beate-gatscha.de)
Teilnahme: 20 € / ermäßigt: 12 €